Gedichte
In den Augen der Tiere zu lesen . . .
Ach in diesen finstern Ställen
Unser Leben zu verbringen . . .
Draussen wär des Himmels Blauen
Wär die goldne, warme Sonne
Wären weite, grüne Matten
Wär das tiefe Waldesdunkel
Und wir müssen hier in Grauen
Liegen auf dem nassen Stein
Können uns fast nicht bewegen
Harren dumpf dem Tod entgegen
Der noch grässlicher wird sein
Hier in diesen feuchten kalten
Finstern engen Kerkerställen
Müssen wir uns stille halten
Unser Leben so zu verbringen
Jahr um Jahr bis uns das Messer
Endlich unsern Hals durchschneidet
Uns von diesen Teufeln scheidet
Vielleicht ist es nachher besser
Was nützt unser stummes Klagen
Ach wir müssen es ertragen
Müssen hilflos es erdulden
Wie, ihr Menschen, wollt ihr sühnen
Dieses grässliche Verschulden
Uns gönnt der Mensch von allem nichts
Er nimmt uns Hügel, Wald und See
Die Bäche, Flüsse und den Fels
Alles ist seins
Ich weiss nicht mehr wohin ich weiter geh
Er steht auf jeder Felsenwand
Und hält den Tod in seiner Hand
Für uns ist nirgends hier mehr Ruh
Wir können nur noch himmelzu
Ein Wort für unsere hilflosen Geschwister, die Tiere
Grausamer Umweg namenlose Pein
Nutzloses Leiden angsterfüllte Hölle
Niemals kann dies das Gottgewollte sein
Auf Kosten deiner Mitgeschöpfe zu prassen
Und lachen über ihrem grauenhaften Schrei`n
Die ganze Welt ist wie von Gott verlassen
Wie kann ein Mensch
Wie kann ein Herz dies fassen
Mensch denke nach
Mensch halte ein
Der Schrecken und das Leid zu sein